Logogädie
Nach erworbenen Hirnschädigungen kann Sprechen oder Sprache nicht oder nur eingeschränkt möglich sein. Häufig sind die Fähigkeiten, schlucken zu können, beeinträchtigt. Viele Menschen im sog. Wachkoma sind mit einer Trachealkanüle versorgt und atmen darüber.
Die Aufgabe der Logopädie in diesem Zusammenhang ist, gemeinsam mit dem Patienten und gern auch mit den Angehörigen Wege zur Kommunikation, Möglichkeiten der Verständigung nach außen zu finden. Meistens funktioniert dies über vegetative Zeichen, wie Schwitzen, Husten, An- oder Entspannen der Muskulatur. Aber auch Lidschluss, Funktionen der Atmung, Stimmgebung stehen oft als weitere Zeichen zur Verfügung und müssen von den Beteiligten (Angehörige, Mitarbeiter der Pflege, Ärzte, Therapeuten) „gelesen“ werden, um in einen Dialog mit Menschen in solchen extremen Lebenssituationen kommen zu können.
Die Entwöhnung von der Trachealkanüle ist ein weiteres Ziel. Dies ermöglicht erst intensiveres Wahrnehmen von Riechen und Schmecken.
Voraussetzung zum Trachealkanülenweaning ist, dass die betroffenen Menschen schlucken, kräftig abhusten und entsprechend tief atmen können. Dies wird von Logopädin und Patient erarbeitet.
In diesem Zusammenhang könnten Menschen im Wachkoma lernen, geringe Mengen breiige Kost zu schlucken.
Die Logopädin kümmert sich um das Trachealkanülenmanagement, setzt Maßnahmen zur Kommunikationsanbahnung, der Atemtherapie, des Schlucktrainings ein. Sie hat jahrelange Erfahrung in der Therapie mit Menschen im Wachkoma, hat eine Weiterbildung in Facio-Oraler-Trakt-Therapie und ist Castillo Morales® Therapeutin.
Diese Zusammenarbeit besteht bereits seit 1999 und ist ein Angebot an unsere Patienten.
Selbstverständlich besteht die Möglichkeit der freien Therapeutenwahl.
IST WENIGER MEHR?
AUSWIRKUNGEN DER TRACHEALKANÜLEN ENTWÖHNUNG AUF DIE PNEUMONIERATE BEI PATIENTEN MIT EINER CHRONISCHEN BEWUSSTSEINSSTÖRUNG
Master-Thesis zur Erlangung des akademischen Grades „Master of Science – MSc“
im Universitätslehrgang Neurorehabilitation